F-Wurf

Going Full Circle

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♦ Eltern: Highbend’s Armani Style Angel & CH Incredible Stargleam

♦ Geboren am: 14.09.2007

♦ R/H: 4/4

Joana erster Wurf bedeutete für uns einen weiteren Meilenstein. Der erste Wurf der ersten selbstgezogenen Hündin. Die Wahl des Deckrüden zog sich ewig hin.. und am Ende war es dann doch wieder der den ich schon sehr früh auf meiner Liste hatte. Einige Monate später war dann klar das genau diese Wahl wirklich Goldrichtig war.Wir haben uns bei unserem liebenswertem Temperamentsbündel „Joana“ lange Gedanken gemacht wer den der Auserwählte sein soll. Beim 1. Wurf der ersten Selbstgezüchteten Hündin hat man natürlich besondere Ansprüche. Es musste ein Rüde sein der mich gesundheitlich, optisch und vor allem vom Wesen her 100%ig überzeugt…. und er musste etwas „Unglaubliches“ an sich haben haben. Letztendlich ist es ist eine kl. Sensation denn dieses mal blieben wir daheim im eigenen Land. :o)

Meine Wahl fiel auf den in Deutschland gezüchteten CH Rüden Incredible Stargleam aus der über Generationen sehr erfolgreichen „Stargleam“ Zucht. Wir freuen uns das wir mit diesem Wurf in diese Linie reinschnuppern können und sind happy über 8 wunderbare Welpen. Der Inzuchtkoeffizient beträgt für diesen Wurf 1,17 % auf Mjaerumhögda´s Crusader und Westley Ramona. Die Zuchtwerte sind 92-99-95

Anfang Juli: Joana überraschte uns am 1. Juli damit das sie läufig wurde. Gut 2.5 Wochen zu früh. 2.5 zu spät wäre uns deutlich lieber gewesen. Aber man kann den lieben Hundedamen da bekanntlich nicht reinreden. Mir war klar das es nicht mehr lange dauern konnte weil Joana sehr ruhig und in sich gekehrt war die Tage zuvor. Als unser Junge „Milo“ dann in den Hungerstreik trat war es klar…. und tags drauf fanden wir auch schon den ersten Tropfen Blut.

Mit 18, zu dem Zeitpunkt, knapp 6.5 Wochen alten Welpen im Haus tritt in so einer Situation erst mal leichte Panik ein… werden wir das schaffen?? Wir rechneten durch und kamen schnell zu dem Entschluss es würde knapp werden, den der etwaige Deckzeitpunkt fällt genau auf das Wochenende der Abgabe. Knapp aber vielleicht nicht unmöglich??!! Denn es stand bereits vorab fest wir würden „in der Nähe bleiben“ (3,5 Std. Fahrt) ..und mal ausnahmsweise nicht nach Dänemark fahren. Nach einer kurzen Familien- Krisensitzung und ein paar Telefonaten und E-Mails stand fest… Let´s give it a try! Also mal vorsichtig bei der Deckrüden Besitzerin angefragt… und das okay bekommen. Soweit so gut. 

Am 9. Tag schipperten wir mit Joana zum ersten Progesterontest… keinerlei Gelbkörperhormone. Super, war klar das es genau auf´ s hektische Abgabe Wochenende fallen würde. Sie wäre ja keine Tochter von Jessie ohne etwas Hang zur Dramatik. Weil ja bekanntlich immer gerne alles schlechte zusammen kommt wurde es dann natürlich noch Ungewisser ob wir es schaffen würden. Denn allem zum Trotz durften wir dann auch noch tgl. in die Uniklinik nach Regensburg fahren wo unser Frischoperierter Bruder lag. Planung ist ist alles… oder gut das wir ´ne große Familie sind.

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Die letzte Woche vor der Abgabe ist ja eh immer die stressigste. Tierarzt kommt zum impfen und chippen die nette Frau vom DRC kommt und checkt die Welpchen. Welpenkäufer kommen Welpen besuchen, die erste Fahrt im Auto und und und…

Freitag (der 13.) Vormittag hatten wir Wurfabnahme und Nachmittags Termin zum Progesterontest. Ich machte für Samstag Vormittag gleich noch einen Termin aus aber wieder daheim rief schon die Praxis an und meinte…. wir brauchen keinen Termin mehr. Übermorgen sei es wohl perfekt. Prima!??? Na ja wohl eher Stressig bis Unmöglich!! Da mein Terminkalender mehr als voll war.. Was nun? Erst mal Susan Bescheid geben das wir kommen….. irgendwie! Dann mit Gott und der Welt telefoniert und alles umgeworfen. Es wird wohl irgendwie gehen. Krankenhaus, Welpenabgabe, und Nachmittags mal eben kurz ins Erzgebirge gedüst. Abreisetag: Joana sah das Ganze dank Klimaanlage relativ gelassen trotz der brütenden Hitze von teils 44°C. Nach 3,5 Stunden erreichten wir auch schon unser Ziel und trafen Gerry, Jack und Fly. Nach einem kurzen kennen lernen ging´ s auch schon in den Garten wo zuerst Joana schnuppern durfte und kurze Zeit darauf Jack dazu kam. Joana dachte sich wohl einige Sekunden lang … ups was will der Kerl da hinten an meinem Popo? Aber Gentleman Jack hatte sie sehr schnell überredet, denn nach einigen Minuten fand sie ihn total nett. ;o) The rest is History!

Wir freuten uns alle das es nach kurzer Zeit zu einem Hängen kam. Danach ruhten wir uns alle etwas bei einem leckerem Essen aus und fuhren glücklich und zufrieden heim. Wo wir auch kurz vor Mitternacht ankamen und eine Nachschicht einlegten um alles für die Welpenabgabe herzurichten. Wer braucht schon Schlaf? ;o) 2 ,5 Std. reichen locker!! Nach der Welpenabgabe daheim in Rimbach machten wir uns Nachmittags erneut auf den Weg zu Jack.

Nach diesem 2. guten Deckakt haben uns entschlossen Jack und Joana einen Tag Pause zu gönnen und es Dienstag noch mal zu versuchen. Dienstag gegen 15:00 machten wir uns erneut auf die Reise nach Lugau. Wo Joana dann so richtig aufdrehte und Jack anmachte. Ihr Popo- Präsentier- Hüpfer ist ein Anblick für sich.

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In den ersten Wochen der Trächtigkeit konnten wir deutliche Veränderungen bei Joana feststellen. Auszug aus dem Tagebuch: 13.08.2007- Der Tag der Wahrheit: Heute um 16:00 waren wir mit Joana in der Tierklinik Dr. Löffelmann in Cham zum Ultraschall. Nachdem wir die letzten Wochen wenig Zeit hatten der Frage „ist sie oder ist sie nicht?“ allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken fuhren wir heute nach nur einer unruhigen Nacht :o) relativ gelassen los. Joana zeigte die letzen Wochen deutliche Veränderungen die eigentlich eindeutig gewesen wären. Doch nachdem wir bisher mit 5 gedeckten Hündinnen und 5 daraus entstandenen Würfen unendliches Glück hatten waren wir mit Prognosen vorsichtig. Irgendwann hat man dann halt auch mal Pech.

Aber doch wohl hoffentlich nicht dieses mal?! Dieser Wurf hat eine ganz besondere Bedeutung für uns zumal wir mit ihm in die 2. Generation starten. Zum ersten mal soll eine Highbend Hündin Mama werden. Wird sie….? Joana „cool as ever“ lies sich dann heute erst mal ausgiebig von allen Tierarzthelferinnen kraulen. Völlig entspannt und in Rückenlage versteht sich! Typisch meine „Ana“. Joana musste dann auf den Tisch und durfte stehen bleiben für die Rasur & für´ s schallen. Manchmal sähe man es auch im Stehen meinte die Tierärztin. Da ich ganz vorn am Kopf stand und direkt neben dem Bildschirm….. sah ich schon die ersten kleinen Knutschkugeln bevor der Schallkopf so richtig aufgelegen hat. Die Tierärztin fragte dann am wievielten Tag wir heute sind……. lächelte und meinte: Na die liegen hier ja echt am laufenden Band, die ist ganz schön voll!!! Dafür gab´ s dann von mir natürlich umgehend viele dickes Bussis für mein Mädel.

Wir durften fasziniert 6 kleine Highbend´s F- chen in ihrem natürlichen Lebensraum bewundern. (Soviel sahen wir beim Ultraschall — ohne suchen und durchzählen — noch nie. Bisheriger Highbend´s Rekord waren 5 Föten bei Jessie -das Ergebnis waren dann die 12 Welpen vom D-Wurf) Wie viele sich tatsächlich da drinnen in Joanas Bauch tummeln erfahren wir in ca. 5 Wochen wenn das Abenteuer Zucht bei uns ein neues Kapitel schreibt. Momentan schwirrt jedoch nur ein Gedanke durch meinen Kopf: Wahnsinn, unsere Jessie wird Omi!

09.09.2007: Abgesehen von einer leichten Bindehautentzündung ist Joana gesund und munter. Bei den Spaziergängen läuft sie noch tapfer mit aber sie kommt nun schon richtig ins hecheln. Fressen will sie allerdings nur noch Ausgewähltes. Verfeinertes Trockenfutter wird feinsäuberlich abgelutscht und ausgespuckt. Aufweichen, zermatschen und verfeinern ist also angesagt. ;o) Ihr Bauchumfang beträgt nun 92 cm, bei einem Kampfgewicht von 41.5 Kilo. Das bedeutet knappe 10 Kilo plus & 20 cm mehr. Den kl. F- chen geht es auch prima und man fühlt sie seit letzter Woche strampeln und treten wenn man die Hand auflegt. Immer ein unbeschreiblich schönes Erlebnis. Wir rechnen Sonntag/ Montag mit der Ankunft unserer neuen Generation. Bisher lief Joanas Trächtigkeit völlig easy und komplikationslos. Doch langsam steigt die Anspannung und wir hoffen sehr es läuft alles so reibungslos weiter. Fingers Crossed

11.09.2007: 96 cm…. und noch 4-5 tage „to go“. Aber geplatzt isse noch ned. ;o) Gut gehen tut´ s ihr auch soweit. Aber alles ist einfach unbequem…. sitzen, platz machen, liegen…..laufen. Aber unser Mädel erträgt es tapfer und entwickelt ab und an noch so richtigen „Joana speed“. Die kleinen F- chen sind übrigens richtige kleine Spinner. Die toben ganz schön im Bauch & planen wahrscheinlich ihren baldigen „Ausbruch“. ;o) Am schönsten ist es aber wenn sich ein kleines Pfötchen durch die Bauchdecke abzeichnet. Unsere kl. „Ruby“ profitiert natürlich auch davon das Frauchen zur Zeit auf ´ner Matratze vorm Bett nächtig. Ganz Breeder- like. ;o) Da Frauchen da unmöglich alleine schlafen kann & moralische Unterstützung braucht rollt sie sich am liebsten am Kopfende zusammen. Oder quer drüber. Zumindest sind wir unserer Devise -kein Hund im Bett treu gelblieben…. von Matratzen war ja nie die Rede. ;o))) Was freche kleine Junghunde dürfen muss natürlich für werdende Hundemamas ebenso erlaubt werden.

Am 14.09.2007 um exakt 10:05 wurde ein kleiner Traum für uns war. Unsere erste selbstgezogene Hündin brachte ihren ersten Welpen zur Welt. Ein kl. Meilenstein für unsere Zucht. Ein unvergesslicher Moment obendrein denn die kleine Madame hielt nichts davon ihre Mama allzu schnell zu verlassen. Sie schnupperte sozusagen erst mal ein bisschen in die Welt hinein und bescherte mir, meiner Mama und vor allem Joana einige höchst aufregende Augenblicke. Denn alles was man zwischen 2 starken Presswehen sah war ein kleines bereits aus der Fruchthülle getrenntes Welpennäschen das aus ihrer Mama rausschnupperte.

Ich konnte ihr Näschen glücklicherweise von etwas Fruchtwasser befreien und ihr Schnäuzchen freilegen so das sie atmen konnte (da war ich mir im ersten Moment nicht so sicher) während Joana ein paar Minuten später laut aufschreiend ein letztes mal presste und das kleine bisschen Hund in mein Hände rutschte. So fing es an…

Aber erst mal von ganz von vorne. Der Tag davor: Am Donnerstag Nachmittag erzählt uns meine Mama Joana hätte heute Mittag im Schlafzimmer auf die Decke gepinkelt! Aber doch nicht meine „Ana“, das hört sich schon eher nach Klein Ruby an. Nö, die wäre es bestimmt nicht gewesen so groß wie der Fleck war. Okay, Bauch drückt auf die Blase… kann ja sein?! Hatte die Geschichte also schon fast wieder vergessen gehabt als Joana an mir vorbei marschiert und kurze Zeit später aus dem Garten wieder herein trottet, sich 2 Decken der Grossen schnappt und wie wild hinter mir zu scharren anfängt.

Ich sitze gerade vorm Computer um meine mails zu checken und will Susan, der Deckrüden Besitzerin gerade weis machen das ich nicht vor Sonntag mit der Geburt rechne. Ich drehe mich also zu Joana um und beobachte sie so… kucke mir ihren Bauch an… Sie wird doch wohl nicht???? Plötzlich kommt Leben in die Bude.

Ich renne also los um die besagte „bepinkelte“ Hundedecke wieder aus dem Wäschekorb zu zerren und den Fleck zu „begutachtet“. Pipi riecht irgendwie anders!!?? Hilfe denke ich, denn in 1,5 Stunden kommen unsere Welpen zum Training!! Joana im Schlepptau nach meinen Schwestern gesucht und endlich gefunden. Also schildere ich die Sachlage während Joana seelenruhig Rubys Bettchen umdekoriert und ein Nestlein daraus baut. Aha, soviel zu unserem Plan: Sonntag/ Montag die Geburt, ab Montag habe ich dann Welpenurlaub.

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Perfekt nur nicht einhaltbar. Okay, keep cool, nach einigen Telefonaten war das Trainingstreffen abgesagt & klar das ich morgen (Freitag) schon in Urlaub gehe. Oder zur Not kündige. Haha! ;o) Joana hechelte munter herum. Als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt für sie mal eben mitten in der Eröffnungsphase zu stecken. Eine Jessie Tochter kriegt ihre Welpen nun mal nicht am 60 Tag der Trächtigkeit… das geht doch nicht Joana?? 
Am 63.- 64. Tag vielleicht aber doch nicht jetzt!! Tja die moderne Hündin von heute sieht das wohl etwas anders. Die schlanke Linie müsse man schleunigst zurück bekommen, scheint es. Schnell wird auch klar das ich allein sein werde bei der Geburt, sollte sie bis morgen warten. Zum ersten mal ohne die Unterstützung meiner zwei Hebammen & mit einer Erstlingshündin.

Aber Sabine und Sibille müssen zur Arbeit, es geht nicht anders. Ihre Hündin und sie können nicht dabei sein- es trifft sie schwer. But the Show must go on. Aber vielleicht zieht Joana ja auch noch? Ansonsten tritt Plan B in Kraft. Der Notfallplan, welcher besagt das in Krisenzeiten Züchtermütter zur Hilfe gezogen werden dürfen. (Anmk. Unsere Mama zieht zwar hingebungsvoll alle unsere Hunde groß aber das erst ab der Phase wo keine Nachgeburten und ähnliches mehr im Spiel sind.) Aber was muss das muss!!
Nach einer relativ ruhigen Nacht habe ich gegen 5:00 die anderen Hunde versorgt um mich später nur um Joana kümmern zu können. Denn ab 5:40 wären wir auf uns gestellt. Danach folgte ein kurzes Nickerchen bei dem Joana und ich uns noch mal kurz ausruhen konnten. Ab 6:40 wurde es dann aber wieder unruhiger und Joana tigerte unruhig hechelnd herum & wollte ständig gestreichelt werden.. Um 7:20 rief ich dann mal im oberen Stock an um mal vorsichtig anzufragen wie wach meine Hilfshebamme den schon sei? Noch nicht wirklich aber sie kommt dann gleich runter. 20 Minuten später wurde dann auch endlich mal vorsichtig beim öffnen der Schlafzimmertür angefragt ob schon was da sei. Nein, Mama… kannst dir erst mal drüben Kaffee machen. Ich und Joana laufen erst mal eine Runde. Handtuch für den Notfall unterm Arm. Um 8.20 erbricht Joana in 2 großen Lachen das kurz vorher getrunken Wasser wieder. Gut das meine Mama da gerade mit den anderen Hunden draußen war. ;o) Gegen 9:00 verliert Joana erste Schleimfäden, soweit so gut.

Um 9:20 stelle ich zufällig fest das Joana schon reichlich Milch in den Zitzen hat. Um 9.40 folgen die ersten kleineren Wehen. Joana und ich laufen wieder ein kleines Stück. Meine Mama kocht schon mal Wasser — schadet nie bei Geburten. Ab ca. 9:55 hat Joana stärkere Wehen und presst tapfer. Kurz nach 10:00 schreit sie zum ersten mal laut auf und verkriecht sich auf meinen Schoß. Meine Mama wird übrigens immer blasser. Eine weitere starke Wehe kommt und Joana schreit erneut auf & rutscht von meinen Schoß und leckt eifrig an ihrem Hinterteil. Ich beuge mich zur ihr und sehe nach ob schon etwas zu sehen ist. Nichts nur noch mehr Schleim. Meine Mama stammelte etwas von wegen ihr würde gleich übel und ich fauche sie an sie solle sich bitte zusammen reißen & einfach weg sehen. Eine weitere Wehe in der Joana laut winselnd förmlich in mich hinein kriechen will, ich schiebe sie sanft zur Seite und sehe nach. Endlich ich sehe ein kleines Rosa Näschen. Aber es steckt fest.

Bereits aus der Fruchthülle ausgepackt wird es schwer für mein Mädchen den Welpen auszupressen. Arme Jo gerade den erste Welpen schon ausgepackt austreiben zu müssen ist hart. Ich bitte mein Mama Joana zu streicheln und versuche das Schnäuzchen frei zu bekommen. Insgeheim nehme ich bereits an das der Welpe tot sein könnte. Die Zeit bis zur nächsten Wehe scheint ewig und ich säubere das kl. Näschen und versuche etwas Schleim aus dem Mäulchen zu wischen aber es ist fast unmöglich. Plötzlich rinnt ein kleiner Tropfen Fruchtwasser aus dem Nässchen des Welpen und wird kurz darauf wieder eingezogen. Er lebt!! Juhu, Mama er atmet noch!! Meine Mama lächelt gequält. Endlich eine weitere starke Wehe und Joana presst fest mit. Mit einem letzen lauten Winseln flutscht der kleine Welpenkörper in meine Hände.

Während Joana sofort anfängt den Welpen zu belecken bin ich damit beschäftigt den Welpen an ihr Hinterteil zu halten denn er hängt noch mit der Nabelschnur verbunden in Joana fest. Nachdem ich ein zweites und letztes mal für diese Geburt meine Mama anbrüllen muss. Du musst einen Faden nehmen und die Nabelschnur abbinden damit ich den Welpen abnabeln kann. Komme nicht ran um es auf beiden Seiten zu greifen. Meine Mama fummelt den Faden um die Nabelschnur und zieht zusammen. Super, jetzt müssen wir nur noch abzwicken sage ich. Da erledigt Joana die Sache ganz Joana-like selber. Sanftes Lecken und Ziehen an dem kleinen bisschen der Nabelschnur und schwups kam der Rest des Paketes heraus geflutscht. Halleluja!!!

Meine Mama sitzt zu dem Zeitpunkt schon wieder kreidebleich auf meinem Bett und meinte das könne ja noch heiter werden heute. ;o) Beim wiegen der kleinen Lady wurde dann auch schnell klar warum Joana sich so schwer tat… .490 Gramm. Strammes Mädel….. und sehr ambitioniert.

Wir tauften sie kurzerhand „Lucy“ alias Miss Orange. Nachdem sie aber laut fiepend und sehr flott Richtung Zitze abdüste war uns klar… „Lucille“ passte besser zu dem kleinem Persönchen. Nach dem ersten Umtrunk wurde Klein Lucille in ihr neues Heim verfrachtet… einem warmen Wäschekorb. Joana musste ich unter Protest ihrerseits an der Leine von ihrem heiß geliebten Baby wegziehen.

Aber Bewegung hilft die Geburt zu erleichtern. Nach einigen Runden vor der Haustür verliert sie wieder einen großen Schwall Flüssigkeit und wir gehen zurück ins Haus. Nachdem Lucille wieder bei ihr ist und zufrieden schmatzend nuckelt fängt Joana wieder an zu pressen und kurz darauf erblickte ein ebenso strammer Rüde das Licht der Welt. Joana verblüffte mich erneut wie routiniert und ruhig sie ihr Baby auspackte und abnabelte.

Ich überprüfte kurz die Atmung und machte sein Mäulchen frei während Joana neben mir ihn trocken leckte. Meine nicht mehr ganz so blasse Mama schreibt eifrig alle Daten auf und entscheidet er bekommt einen blauen Punkt. Er wog übrigens ebenfalls 490 Gramm. Wir taufen in kurzerhand „Waylon“. Der Anfang unserer „Country Legenden Spitznamen“. Immer nur Mister Blue oder Miss Red ist auf Dauer ja langweilig. Es folgt das selbe Prozedere wie bei Lucille, saugen, putzen, und ab in die Kiste. Wir laufen mal wieder mein Mädel. Um 11:08 rutscht ein 440 Gramm schwerer Wonneproppen namens „Hank“ in diese Welt und wird liebevoll von seiner Mama begrüßt.

Meine Mama schreibt als ob sie das schon immer gemacht hätte: „11:08, Rüde grün, 440 Gramm, „Hank“, Kopf zuerst, eingepackt“. Eine sms wird verschickt, meine Schwestern wollen schließlich auch erfahren was los ist bei uns. Wir gehen wieder laufen…… entscheide mich aber für den Flur da Joana bereits wieder tropft. Meine Mama wischt nun bereits wie selbstverständlich Blutstropfen zusammen. Hört hört! Während wir auf den nächsten Streich warten bekommen Joana & ich dann das Neuste aus Hollywood vorgelesen. Meine Hilfshebamme liest GALA, zur Ablenkung. Während wir noch nach einem Wort mit 5 Buchstaben grübeln presst Joana wieder und unser „Mini-Baby“ kommt mit einem unglaublichen Speed auf diese Welt gerutscht. Da zuckt sogar meine Mama zurück.

Mit den Hinterbeinchen zuerst und „nur“ (HaHa) 400 Gramm schwer. „Loretta Lynn“ has taken the stage. Nachdem ich alles Fruchtwasser aus ihr „herausgeschwungen“ & abgesaugt habe (und die kl Lady hatte ziemlich viel davon intus) ging es ihr aber prächtig. Meine Mama sagte „Lori“ kriegt ´nen roten Punkt. „That´s allright, Mama“! Welpen saugen, alle sind happy und zufrieden, Joana döst etwas vor sich hin. Mms´s werden verschickt… und dann gehen wir mal wieder laufen. Gerade will ich wieder ins Schlafzimmer rein als Joana sich hinhockt als ob sie pinkeln möchte. Aha, ich sehe viel Flüssigkeit hervorkommen.. knie schon mal nieder… und na klar Joana presst. Aber wir haben ja alles dabei. „Willie“ (ich sagte zwar „Nelson“ hört sich cooler an aber Mama sagt Nö, Willie!) wiegt mehr als stramme 500 Gramm und wurde quasi –on the road again– von Joana erstversorgt. Nach diesem Außerplanmäßigen Geburtsort brauchten wir alle etwas Pause. Joana machte ein kleines Nickerchen, die Welpen nuckelte selig an den Zitzen. Meine Mama telefonierte mit meinem Bruder, wir lösen das GALA Kreuzworträtsel. Lösung ist: „Sheryl Crow“ für alle dies noch nicht geknackt haben. ;o)

Meine Mama geht nach oben um mehr Handtücher holen, Sibille ruft auf dem Handy an und will einen Lagebericht. Ich erzähle. Langsam hat Joana neben mir wieder Wehen und ich würge Sibille ab.. es geht weiter. Um 12:50 wird ein weiterer Rüde geboren. Mit den Beinchen voran und bereits ausgepackt hatte ich etwas Bedenken ob er noch lebte… aber er atmete. Oder anders gesagt „Elvis“ lebt!!

Nachdem ich etwa Fruchtwasser aus dem Näschen abgesaugt hatte (meine Mama wurde wieder etwas blasser) & Joana tüchtig abgeleckt hatte war Elvis fit wie ein Turnschuh und fing lauthals zu fiepen an. Kampfgewicht 480 Gramm. Lila Punkt hinten. Wir konnten also wieder alle Welpen andocken und Joana hatte Zeit sich um ihre Bande zu kümmern. 6 Welpen waren bereits da… soviel wie wir beim Ultraschall gesehen hatten. Ich beschloss wieder ein Stück mit Joana zu laufen und sie mal abzutasten. Ganz klar es waren noch Welpen in ihr aber Joana war merklich erschöpft und brauchte ein kleines Päuschen. Ich träumte gerade darüber das eine weitere Hündin schön wäre als nach ca. 45. Minuten wieder Presswehen kamen. Um 13:43 begrüßte mich an Joanas hinterem Ende ein kleines Beinchen. Ein weiteres konnte ich aus seiner misslichen Lage befreien und mit der nächsten Wehe kam „Dolly“ mit exakt 480 Gramm auf diese Welt. Ihr Körper war noch halb in der Fruchthülle nur die 2 Hinterbeinchen hatten sich bereits in Joana daraus befreit.

Joana tat ihre Arbeit und klein Dolly dockte zielstrebig an einer prallen Zitze an. Ich verpasste ihr einen Lila Punkt vorne, notierte alles und rief meine Mama an die mit ihrem Telefon mit „Ruby“ im Garten unterwegs war. Kommst du bitte mal? Kurze Zeit darauf kam sie dann auch und meinte und geht´ s weiter? Nö, alles ruhig hier. ;o) Sie setze sich dann und meinte fragend warum ist denn der eine Welpe da hinten so komisch dunkel? Noch mal kurz nachgezählt… es sind ja schon 7!!! Ich erzähle gerade noch so die Story als Joana oder „Ana-mama“ wie ich sie zwischenzeitlich taufte wieder anfängt zu pressen. Das nennt man dann ja wohl Endspurt. Nach 4 Presswehen ist „Patsy“ (Nein Mama, nicht mit „B“ sondern mit „P-A“) mit den Beinchen zuerst und schön verpackt auch schon geboren. Meine Mama notiert, 14:05 Hündin hellblau vorne, 410 Gramm, „Patsy“, verkehrt & eingepackt. Telefon klingelt Sabine ist dran.. sie kommen jetzt heim, wie läuft´ s?

Sehr gut, 8 Welpen gesund und munter keine Verluste und eine Erstlingshündin die ihren Job vorbildlich erledigt hat & Mama musste sich bisher noch nicht übergeben! 10 Minuten später laufen Sabine und Sibille auch schon ein und bewundern die kleine Familie. Der Satz der Stunde kam dann von Sabine über unsere Mama: Nah, a biserl blass ist´s schon!“ ;o)) Aber als Hilfshebamme durchaus einsatzfähig. Unsere Mami freut sich weil sie nun endlich erlöst ist und Sabine und Sibille weil sie endlich daheim sind. Joana geht noch mal eine Runde mit Sibille, kommt zurück und scharrt ihre Decken zurecht. Hechelt wieder und schläft dann ein. Hmm, fertig oder nicht??? Gute Frage aber wir wollen sie erst mal etwas schlafen lassen. Joana schlummert, versorgt ihre Welpen, hechelt, scharrt, schläft wieder.

Wir finden 8 Welpen sind mehr als genug, die Aufteilung wie sie besser nicht sein könnte und sind happy. Nachdem sich bis 17:00 immer noch nichts getan hat & ich mir nicht sicher bin ob sie leer ist. Beschließen wir, wie nach jeder Geburt, zum röntgen zu fahren um sicher zu sein. Toll findet es Joana nicht von ihren Welpen getrennt zu sein aber es muss sein. Kurz darauf erfahren wir das es vollbracht ist. Alles da!! Wir haben es geschafft meine Süsse, besser gesagt Du hast es geschafft. Wir sind alle super stolz auf dich. Wieder daheim werden wir von unserer Mami erwartet: „Und alles da??“– „Ja, sie ist leer.“ –Gott sei Dank!— Später wird uns klar das Joana all das in genau 4 Stunden geleistet hat. Denn der letzte Welpe wurde um 14:05 geboren 4 Stunden nach dem sie Lucille das Leben schenkte. Wir sind überglücklich das alles so gut lief und wir es geschafft haben.

Bemerkung aus dem Wurfabnahmebericht:

Welpen: „Propere, menschenfreundliche und gut sozialisierte Welpen mit sehr guten Fellanlagen“
Aufzucht: „Liebevolle, artgerechte Aufzucht durch erfahrene Züchterin“

Zur Aufzucht selber kann man nur sagen alles lief vorbildlich, easy und routiniert ab. Joana ging so in ihrer Rolle als Mama auf das sie wunde Lefzen hatte & nur schwer aus der Wurfkiste zu locken war. Mein verrücktes Powermädel war zur hingebungsvollen Supermutti mutiert. Nach 7 Wochen war dann auch klar das entgegen aller Vernunft und entgegen unsere Pläne eine kleine Hündin bleiben würde. Sie waren einfach zu umwerfend. Für die anderen 7 faden wir letztendlich 7 wunderbare Familien die viel Freude mit ihrem F-chen haben.

Highbend´s 
First Class Ticket
  Gerti und Werner Schwenke, Bad Steben HD A2 – ED fei/ frei ZS: oB „Sunny“
Highbend´s 
Faster than Angels Fly
  Fam. Papadatos, Höhenkirchen- Siegertsbrunn HD A2- ED frei/frei „Willie“
Highbend´s 
Fairly Incredible
  Fam. Ostmann, München „Eddie“
Highbend´s 
Footprints on the Moon
  Fam. Schröck, Deggendorf HD: A2-  ED: frei/frei 
ZS: oB / gest. 6.4.2010
„Paul“
Highbend´s 
Funnies and Forgotten Treasures
  Fam. Kraus, Nürnberg ZS: OB; HD/ ED * „Hund im Therapieeinsatz“ „Maya“
Highbend´s 
Flower of an Hour
  Helena & Sandra Meschede, Rimbach HD A2 – ED Frei/ Frei „Flower“
Highbend´s 
Four Leave Clover
  Fam. Dandl, Fürstenfeldbruck HD B1/A2 – ED frei/frei „Luna“
Highbend´s 
Flaming Heart
  Fam. Ammon, Nürnberg HD A2 – ED frei/ frei „Inka“

* Mayas Hüften und Ellbogen sind laut Tierarzt perfekt, die Bilder wurden aber leider nicht ausgewertet weil die gestr. Aufnahmen bei den Ellbogen fehlten. :o(

 

Der Papa der F-chen „JACK“: